Pfarrkirche St. Johannes der Täufer

Die Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer ist zweifellos das bedeutendste Denkmal in der Gemeinde. Ihre Anfänge reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. Der Neubau des Langhauses der Kirche mit den heutigen Ausmaßen stammt aus dem Jahr 1709. Die Kirche war nach Abschluss der Arbeiten etwa doppelt so groß wie vorher.
1717  folgte der Einbau der Holzdecke.
1766 wurde unter großem Arbeitsaufwand der Turm erneuert. Aus dieser Zeit stammt die schöne Kuppel und die elegante, luftige Säulengalerie.

Besondere Decke in Sankt Johannes

Ein besonderes Juwel in dem Gotteshaus, das lange Zeit (1643 - 1931) als Simultankirche diente, ist eine Kassettendecke mit szenischen, figürlichen und grotesken Darstellungen. Die unter Denkmalschutz stehende Kassettendecke haben Parksteiner Kapuziner in Auftrag gegeben. Ein unbekannter Künstler hat sie 1717 vollendet. Auf 52 Tafeln sind Szenen der Heiligen Schrift und der theologischen Überlieferung unter Verwendung traditioneller Symbolik illustriert.

Kirchenpatron dargestellt

Unter anderem sind dort in marmorierten Rahmen Helena mit dem KreuzVeronika mit dem Schweißtuch, ein Engel mit den LeidenswerkzeugenJohannes der Täufer und Johannes der Evangelist zu sehen. Zentraler Punkt der Bilderreise ist in der Mitte eine Darstellung der Krönung Mariens. Ferner haben die Kapuziner dort auch Szenen aus dem Leben des heiligen Franz von Assisi verewigen lassen. Weitere Bilder zeigen den Sturz Satans durch den Erzengel Michael und eine Darstellung des Jüngsten Gerichts.

Im Folgenden sind die drei mittleren Reihen der Decke mit den religiösen Szenen in der originalen Anordnung von hinten (= oben) nach vorne (= unten) einzeln aufgeführt. Die untersten beiden Reihen (sechs Bilder) zeigen eine Auswahl der Vielfalt der künstlerisch individuell bemalten Ornamentdeckel der Kassettendecke, von der die christlichen Motive seitlich eingerahmt sind.

Bemalte Emporenbrüstung

In gleicher Weise wie die einmalig kunstvoll gestaltete Holzdecke ist auch die Balustrade der Empore arrangiert. An dem Geländer sind die Bilder von acht Aposteln dargestellt. Die Porträtzeichnungen stammen ebenfalls aus der Zeit um 1720.

Im Folgenden werden im Blick nach hinten zunächst die zurück gesetzten linken und rechten Teilbereiche der Emporenbrüstung gezeigt, während unterhalb der nach vorne ausbuchtende Mittelteil mit den schrägen Seitenteilen veranschaulicht wird.

Den aus den zwölf Jüngern Jesu ausgewählten acht Aposteln, die an dem Emporengeländer angebracht sind, ist gemeinsam, dass die Kleidung nach antiker Art mit Tunika (Untergewand) und Pallium (Mantel) gezeichnet ist. Alle Apostel werden immer mit Buch oder Schriftrolle dargestellt, als Zeichen, der von ihnen verkündeten Heilsbotschaft. An Ihren Insignien (Messer, Stab, Säge, etc.) lassen sie sich eindeutig zuordnen. 

Die Empore - ein Blickfang in der Kirche

Hochaltar mit Pieta

Unmittelbar nachdem das Simultaneum 1931 abgelöst worden war, wurde eine Generalrenovierung der Kirche in Angriff genommen. Dabei erfolgte auch eine Restaurierung des Rokoko-Hochaltares, der aus der abgebrochenen Kirche Barbaraberg bei Speinshart stammt.

(Nach einem knappen Jahrhundert der Blüte stand nun 1803 das erneute Aus für die Wallfahrtstätte an. "Die Wohngebäude mit der Kirche wurden verkauft, die Kirche ausgeraubt, die Altäre, ein Werk des Schreiners und Laubschneiders Johann Mich. Luybl in Bruck, veräußert (zwei kamen nach Erbendorf, einer nach Kirchendemenreuth, der Hochaltar 1839 nach Bärnau, die Kanzel nach Parkstein), die Kirche selbst wurde zu einer Scheune degradiert, nachdem man auch den Turm abgetragen hatte.": Chronik Barbaraberg 2, Seite 15)

Marienaltar

Altar Hl. Sebastian